Klein und Hübsch: Waldmeister und Knoblauchsrauke

Waldmeister und Knoblauchsrauke

Hallo,

mehrmals die Woche drehe ich eine kleine Laufrunde bei uns im Kapuzinerhölzl. Ein kleiner lichter Wald, der hauptsächlich aus Hainbuchen und Eichen besteht. Jetzt im Wonnemonat Mai gibt es da unter den Bäumen wunderhübsche grün-weiß blühende Teppiche. Es ist der Waldmeister und die Knoblauchsrauke. Beide fühlen sich hier pudelwohl!

Letzten Donnerstag um die Mittagszeit habe ich ein paar wertvolle Exemplare gepflückt und daheim zum Trocknen ausgebreitet. Ich war so gespannt, ob der Waldmeister, wie man sagt, erst nach dem Trocknen duftet.

Und was für eine Überraschung! Als ich am Freitag Abend von der Arbeit heimkam, da konnte ich den Duft schon an der Treppe wahrnehmen. So ein starkes Aroma habe ich wirklich nicht erwartet! Und dabei hatte ich doch gerade mal 4 kleine Waldmeister-Stängelchen gesammelt!

Ein paar Tage später habe ich ein Kohlestückchen für fast eine Stunde durchglühen lassen, damit möglichst viel Hitze entweichen konnte. Danach gab ich das getrocknete Duftlabkraut – wie man den Waldmeister auch nennt – auf die Kohle. Und sofort stieg ein feiner Wald- und Wiesenduft auf!

Auch auf dem Räuchersieb verbreitet er einen intensiven Duft nach frisch gemähtem Gras. Durch das enthaltene Kumarin sorgt der Waldmeister auf jeden Fall für gute Laune, da der Stoff sofort Glückshormone aktiviert.

Die Wirkung beim Verräuchern soll anregend, segnend und erhellend sein. Man sollte immer nur gaaaaaaaaanz kleine Mengen nehmen, da zu viel Kumarin auch eine berauschende Wirkung haben kann! Das gilt ebenso, wenn man ihn zum Aromatisieren von Limonaden oder Bowlen verwendet. Beim Räuchern harmonisiert er übrigens ganz toll mit Thymian, Lavendel, Rosenblütenblättern und Weihrauch.

Weiß und grün ist mein Strauß,
hübsch bescheiden sieht es aus.
Frisch vom Wald kommt er herein.
Rieche nur, er duftet fein!
Nimm! Vom Frühling ist’s ein Stück.
Er bringt Dir, Mutter, lauter Glück.

Josef Guggenmos, Allgäuer Dichter
„Mit einem Strauss Waldmeister“

Das Duft-Räuchererlebnis bei der Knoblauchsrauke hingegen war, wie zu erwarten, richtig knoblauchig! Ich empfehle, seine Pflanzenteile daher eher in eine würzige Kräuterbutter zu geben oder als Gewürz in Salaten, Suppen und Soßen zu genießen.

Wenn Du selbst auf die Suche gehst, um diese beiden Kräuter zu finden, dann achte auf folgende Merkmale:

Die Blätter des Waldmeisters sind einzigartig: 6-9 längliche Blätter stehen in Quirlen zusammen. Die kleinen, weißen Blüten haben vier spitze Kronblätter und bilden Dolden.

Die Knoblauchsrauke dagegen hat ganz unterschiedliche Blätter: im unteren Bereich sind sie groß und nierenförmig, im oberen herzförmig spitz. Ihre weißen, zierlichen Kreuzblüten bringen schmale, vierkantige Schoten mit winzigen, schwarzen, scharfen Samen hervor.

Alles Liebe
Deine Tirtha

Tirtha

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