Frei wie ein Schmetterling

Hallo,

wir befinden uns gerade in einer Zeit großer Transformation. Immer häufiger werden unsere gewohnten Gedankenmuster zerschmettert und wir werden aufgefordert loszulassen und uns von „Altem“ zu trennen.

Vor Kurzem habe ich diese wunderschöne Geschichte von Eva-Maria Zuhorst im Maas-Magazin (Nr. 23) gelesen. Sie veranschaulicht ein bisschen, wie es vielen von uns, oder sogar allen, momentan geht.

An einem herrlichen Sommertag fliegt ein wunderschöner Schmetterling durch die sonnendurchflutete Landschaft. Voller Zufriedenheit und Hingabe erfreut er sich an der Fülle des Lebens, indem er sich leicht und frei voller Harmonie von Blüte zu Blüte treiben lässt und den süßen Nektar genießt.

Eine kleine Raupe, die sich gerade mühsam auf einen Ast gehangelt hat, beobachtet den zarten Schmetterling eine kleine Weile voller Bewunderung, wie er so frei und in Fülle leben kann. Da steigt in ihr wieder die alte Sehnsucht auf: Wie muss ein Leben sein, in dem ich endlich selbst frei sein könnte? Alles so leicht wäre, dass ich fliegen kann? Aber das scheint so weit weg zu sein. Ewig umher kriechend ist ihr Leben Tag ein Tag aus voller Anstrengung und eng. Nie ist es leicht und auch der Segen, voller Schönheit und Farbenpracht durch die Lüfte segeln zu können, ist ihr nicht gegeben worden. So schaut sie weiter still und unscheinbar von ihrem Ast heimlich dem Schmetterling zu, der es so einfach zu haben scheint, ein so erfülltes, glückliches Leben zu führen.

Raupe

Bis auf einmal der Schmetterling neben ihr landet. Verunsichert zieht sich die kleine Raupe in sich zusammen. Aber dann, in seiner zarten Nähe, wird ihr Herz ganz weich und die alte Sehnsucht breitet sich wieder übermächtig in ihr aus: Wie müsste es nur sein, so wie er zu leben? Das Sehnen ist so stark, dass die kleine Raupe sich ein Herz fasst, allen Mut zusammennimmt und den Schmetterling anspricht:

„Hallo wunderschöner Schmetterling, darf ich dich mal etwas fragen?“ Der Schmetterling fächert sanft mit seinen schillernd zarten Flügeln. „Ja, natürlich, was immer dein Herz begehrt. Möchtest du vielleicht etwas wissen über meinen Weg von der Raupe zum Schmetterling?“

Die Raupe hält einen Moment verwirrt inne. Ihr Herz beginnt zu klopfen. „Was meinst du mit dem Weg von der Raupe zum Schmetterling?“ „Ich war du!“ flüstert er und flattert fröhlich um die Raupe herum. „Und du bist ich.“ Der Raupe wird ganz wirr im Kopf. „Wie soll aus mir ein wunderschöner, glücklicher und freier Schmetterling werden?“, fragt sie und fühlt sich doch so eng und klein.

„Du kannst gar nicht anders. Es ist deine Bestimmung. Ich kann dir sagen: Freue dich auf deine Verwandlung! Aber du musst wissen, dass eine Zeit kommen wird, in der nichts mehr so sein wird wie jetzt. Eine Zeit, in der du dich aufzulösen scheinst. Und das wird dir Angst machen. Immer hast du dir gewünscht, dass du doch nur endlich frei werden wirst. Aber dann, wenn es geschieht, wird nichts von dem mehr Gültigkeit haben, das dir bisher deinen Halt gegeben hat. Du wirst dich verloren fühlen und nichts und niemand wird dir den Weg weisen können. Das ist der Moment, in dem du dich nur in dich selbst zurückziehen und dem Weg des Loslassens und der Leere hingeben kannst.“

Schmetterling

Die kleine Raupe spürt, wie ihr Herz eng und ängstlich wird. „Will ich das wirklich?“ fragt sie sich still und schaut auf die ruhig fächernden Flügel des Schmetterlings. Als ob er Gedanken lesen könne, antwortet er ihr: „Hab Vertrauen, so zu leben wie ich, es war von Anfang an in dir angelegt. Alles wird sich in großer Weisheit und Intelligenz in dir entfalten. Du musst nichts tun. Lass es geschehen, komm zur Ruhe und vertraue, selbst wenn alles um dich herum dunkel wird. Vielleicht sogar noch enger als je zuvor.“

Da ist sie wieder, die Sehnsucht, die immer in der kleinen Raupe war. Es war die Sehnsucht des Schmetterlings in ihr. Auf einmal spürt die kleine Raupe, wie eine unsichtbare Kraft sie langsam in sich selbst hineinzieht. Nur noch leise, wie aus weiter Ferne hört sie die letzten Worte des Schmetterlings, bevor er sich in die Lüfte erhebt: „Du bist ich. Und ich bin du. Vertraue deiner göttlichen Natur. Sie wird aus dir den wunderschönen, einzigartigen Schmetterling erschaffen, der du in Wahrheit immer schon warst.“

Im Vertrauen auf meine göttliche Natur,
Deine Tirtha

Tirtha

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