Die Brennnessel: „Das wunderbarste Unkraut!“
„Das gesündeste Wildgemüse!“ – „Die Königin der Heilpflanzen!“ – „Eine Pflanze wie pures Gold“ So lobt man die Brennnessel seit dem Tag, an dem sich der erste Mensch daran gebrannt hat. Vor allem viele Gärtner wollen jedoch das „lästige Unkraut“ loswerden…
Spannend ist, dass die Brennnessel zwar fast überall wächst, jedoch die Nähe des Menschen bevorzugt. Geradeso als wollte sie uns damit zeigen, wie wertvoll sie für uns ist.
Wie ernte ich das brennende Kraut? Und wo finde ich es?
Am besten zieht man dicke, ledrige Gartenhandschuhe an. Wer sich aber traut, kann sie auch mit der bloßen Hand pflücken. Dabei nimmt man die Blätter, indem man sie von unten nach oben streicht!
Empfehlenswert sind beim Pflücken lange Hosen und feste Schuhe. Falls man sich doch verbrennt, kann man das Brennen mit Aloe Vera lindern. Von der großen oder kleinen Brennnessel verwendet man vor allem die jungen Blätter und die Wurzel. Essbar sind alle Pflanzenteile. Die Erntezeit fängt im April an und kann bis in den November hineinreichen. Das hängt ganz vom Frost ab.
Brennnessel zum Räuchern
Zum Räuchern trocknest Du die Blättchen und Wurzeln. Anschließend zerreibst Du die Blätter und mahlst die Wurzeln zu einem Pulver. Dann lege sie auf ein Räucherstövchen oder auf eine durchgeglühte Kohle. Beim Verräuchern dieser Pflanzenteile verströmt die Brennnessel einen angenehmen, würzigen Duft. Mit ihrem wehrhaften Wesen steht die Brennnessel für Willenskraft. Sie wirkt schützend, klärend, reinigend, aufbauend, stärkend und erdend.
In der Waldpurgisnacht, vom 30.-April auf den 1. Mai, wird das Haus und der Hof mit Brennnessel ausgeräuchert. Man sagt, dass dies vor Blitz, Feuer und auch vor Hexen und Teufeln schützen soll :-)!
Die Königin der Heilpflanzen
Die außerordentliche Wurzel- und Blätterkraft der Brennnessel machen sie, wie oben schon erwähnt, zu einer sehr wichtigen Heilpflanze. Ihr Kraut reinigt das Blut und regt den Stoffwechsel an. Sie wird bei Blutarmut, Gelenk- und Muskelrheuma, Gicht, Ischias, Haarausfall sowie Hautleiden angewandt.
Brennnesseltee bringt im Frühjahr Körper und Geist in Schwung. Hierfür kann man alle Pflanzenteile frisch oder getrocknet verwenden. Der Tee regt auch Nierenfunktion an, wirkt harntreibend und entgiftend. Außerdem hilft Brennnessel bei Magen-, Leber- und Darmbeschwerden.
Wirft man die Blätter in ein heißes Bad, nimmt der Schnupfen Reißaus!
Das gesündeste Wildgemüse
Die jungen Brennnesselblätter schmecken würzig und leicht säuerlich. Brennnesselspinat aus den jungen Blättern ist eine Köstlichkeit für jeden Mittagstisch. Dazu dünstet man die Blätter zusammen mit Butter, Zwiebelchen und Muskat. Mit etwas Wasser aufgießen, 20 Minuten erhitzen, salzen und leicht pürieren. Fertig ist die nährstoffreiche Speise!
Die vitaminreichen Samen schmecken nussig und brennen nicht. Man kann sie also als kleinen Snack direkt im Garten verzehren!
Tipp: Brennnessel gegen Blattläuse
Eine Brennnesseljauche auf Pflanzen gesprüht hilft gegen Blattläuse. Dafür braucht man die Pflanzenteile der Brennnessel nur grob mit einer Schere zerschnitten in einen Eimer Wasser geben. Während der nächsten 12-24 Stunden regelmäßig Umrühren. Fertig!
Echt cool, oder? Und so wird aus einem lästigen Unkraut pures Gold!!
PS: Fall Du dich auch gefragt hast, ob die Taubnessel eine Schwester der Brennnessel ist, muss ich Dich enttäuschen. Ebenso wie die Brennnessel ist sie zwar eine unglaublich tolle Heilpflanze, miteinander verwandt sind sie allerdings nicht.