Der Hüter der Schwelle

Hallo,

im Frühjahr ernten wir gerne die hübschen Hollerdolden für den geliebten Holundersirup und die leckeren Hollerküchlein. Und im September schenkt uns der Holunderstrauch seine reifen schwarz-violetten Beeren. Aus ihnen brauen wir einen heilsamen dunklen Saft.

Holunderblüten

Hinter dem Holunder versteckt sich nicht nur ein kulinarischer Genuss. In ihm verbergen sich viele Geheimnisse. Sein größtes Geheimnis ist seine Berufung als Hüter der Schwelle.

Was bedeutet Hüter der Schwelle? Der Holunder ist ein Schwellenbaum, der die Menschen behütet und ihnen den Weg weist. Wir räuchern die Blüten, wenn wir einen neuen Erdenbürger oder das neue Jahr begrüßen dürfen. Eine Heil- und Schutzräucherung wird durchgeführt, wenn wir einen geliebten Menschen in eine andere Welt begleiten.

Wenn Du einen älteren Ast abbrichst, siehst Du, dass das Innere des Aststückes ein weiches Mark und einen Hohlraum hat. Dieses Aststück kannst Du nun für eine Schwellenräucherung anzünden. Holunder bringt beim Räuchern alles Verhärtete, Abgelagerte wieder in den Fluss und stößt die Todeswandlungsprozesse an, um sich in Heilschwingungen zu verwandeln.

Aus älteren Ästen kannst Du übrigens auch eine Holler-Pfeife machen. Die Länge der Pfeife bestimmt die Tonhöhe. Wenn Du mehrere Holler-Pfeifen aneinander bastelst hast Du eine Panflöte :-).

Holunderbeeren

Als Lebensbaum wird er schon seit jeher geschätzt. Aufgrund seiner hohen Heilkräfte sollen wir den Holunder immer mit Achtung und Respekt begegnen. Er hat scheinbar die Fähigkeit, Krankheiten zu absorbieren und aufzunehmen. Holunder hat einen unglaublich hohen Vitamin C-Gehalt. Er verhilft unserem Immunsystem zu Einklang und Stärke. Er wird bei Erkältungskrankheiten, für eine Schwitzkur oder als Fußbad angewandt.

Früher hatte jedes Haus und jeder Hof einen Hollerstrauch. Er soll vor bösen Geistern und sogar vor einem Blitzschlag schützen. Eine alte Bauernregel lehrt uns: „Holunder tut Wunder“.

 

„Oh wer zählt die Wunder
Alle dieses Bäumchens wohl?
Rinde, Beere, Blatt und Blüte,
Jeder Teil ist Kraft und Güte,
Jeder segensvoll.“

unbekannt

 

Alles Gute,
Deine Tirtha

 

 

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Die Fülle des Sommers

Grüß Dich!

Ist das nicht herrlich?

Die Sonne, die schon darauf wartet, dass ich meine Äuglein öffne;
Der traumhafte, unverwechselbare Sommerduft, der früh morgens durch meine weit geöffneten Fenster hereingetanzt kommt;
Die süßen Beeren, die beim Frühstück vernascht werden dürfen;
Das Barfußgehen im Garten, bei dem meine Füße eine fantastische kleine Massage vom saftigen Gras bekommen.

Ja, es ist HOCHSOMMER :-)

Er umhüllt uns mit seiner unglaublichen Stärke und Fülle!

Die Sommerzeit, mit ihrer intensiven Energie, ist auch eine wichtige Räucherkräuter-Sammel-Zeit. Sie lädt dazu ein, mutig und kraftvoll etwas zu beenden, dessen Zeit reif ist. Die Pflanzen werden geschnitten, wenn sie an ihrem Höhepunkt und in größter Farbenpracht stehen.

Kräuterbuschen

Am 31. Juli / 1. August ist die Feier des Schnitterfestes. Das Getreide wird geerntet und das Korn eingebracht. Es ist das Fest des Brotes aus dem ersten frischen Getreide. Traditionell diente das Fest als Kraft und Motivation spendendes Ritual inmitten der anstrengenden Erntezeit.

Bei den Christen wurde dieses Segensfest mit dem Fest der Aufnahme Marias in den Himmel verbunden: Maria Himmelfahrt. Vor allem in Bayern ist an diesem Tag der Brauch der Kräuterweihe noch sehr lebendig.

Der folgende Monat bis Mitte September steht unter dem Schutz der Gottesmutter. Eine Legende schreibt, dass rund um Maria’s Grabstätte eine Vielfalt an Blumen und Kräutern blühten, die sie zu ihrer Lebenszeit geliebt hatte. In diesen Kräutern begegnet uns die göttliche Gegenwart in ihrer mütterlichen, fürsorglichen, heilenden und schützenden Form.

Deshalb werden diese gesegneten Marien-Kräuter in einem andächtigen Bewusstsein gesammelt und aufbewahrt. Zusammengebunden als Kräuterbuschen, hängt man sie im Herrgottswinkel auf oder legt sie unter’s Kopfkissen. Man kann sie auch als kleinen Bund um den Hals tragen. Ihre heilenden Kräfte sollen uns gegen Krankheiten, Verwünschungen und falschen Illusionen beschützen.

Als Marienkerze ist die vielseitige Königskerze meistens der Mittelpunkt eines solchen Kräuterbuschen, um den sich die anderen Heilkräuter gruppieren. Man kann einen kleinen Strauß aus 7 Kräutern binden, wobei die 7 für die sieben Tage der Schöpfung stehen. Oder gestaltet einen riesig großen Buschen aus den unterschiedlichsten Kräutern.

Hier ein kleines Kräuterlexikon für Mariä Himmelfahrt:

Die 7 „Hauptkräuter“:
Königskerze
Kamille
Johanniskraut
Salbei
Spitzwegerich
Wermut
Arnika

Birke
Ziergras
Eiche
Holunder
Blaubeere
Buche
Kastanie
Weizen
Zinnkraut
Farn
Klee
Pfingstrose
Rosen
Mais
Brombeere

Ringelblume
Hagebutte
Frauenmantel
Heckenrose
Pfefferminze
Gerstenähren
Lavendel
Vogelbeere
Goldrute
Linde
Schafgarbe
Breitwegerich
Wiesen-Sauerampfer
Wilder Thymian
Melisse

Lavendel

Die Kräuterbuschen werden gewöhnlich lockerer gesteckt als Räucherbündel. Sie werden, nachdem sie vollständig getrocknet sind, zerkleinert und dann, vor allem in den Wintermonaten zu den Rauhnächten, als Räucherkräuter verwendet.

Ich wünsche Dir einen wunderschönen Feiertag und am Abend ein paar Sommer-Sternschnuppen 😊
Deine Tirtha

 

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Quellen:
Buch: Räuchern zu heiligen Zeiten von Hannelore Kleiß
Buch: Heilsames Räuchern mit Wildpflanzen von Adolfine Nitschke

Eine emporlodernde Flamme

Hallo,

in der Natur verbergen sich sooo viele Geheimnisse. Hunderte von Pflanzen tragen wertvollste Eigenschaften in sich. Die Königskerze, zum Beispiel, trägt einen so edlen Namen. Sie ist eine hochgewachsene, stattlich majestätische Pflanze und doch finden wir sie oft auf armen und kargen Böden.

Königskerze im Garten

Die Königskerze, auch Marienkerze, ist an Bahndämmen, Wegrändern und Böschungen zu Hause. Sie liebt sonnige Plätze und steht deshalb für die Feuerkraft der Sonne und für das innere Licht.

„Du, Königskerze,
richtest uns auf und
erfüllst uns mit der
Kraft der Sonne.“

Sie wird tatsächlich auch „emporlodernde Flamme“ genannt. Da entsteht für mich eine wunderschöne Verknüpfung mit dem inneren Licht. Dem Licht, welches in der Meditation in unserem eigenen Herzen nach oben steigt. Die Königskerze lässt uns auf unsere innere Stimme hören. Welch‘ gesegnete Pflanze!!

Und warum wächst sie ausgerechnet an Bahndämmen? Man sagt, die Königskerze reinigt und entspannt negative Strahlungen und Energien.

Die hellgelben, zarten Blütenblätter der Königskerze blühen von Juni bis August. Ihr Duft erinnert uns an die Rose.

Für einen Tee erntet man die feinen Blütenblätter. Dies sollte in den Morgenstunden geschehen, da sie ab mittags müde werden. Wenn man sie nach der Ernte schnell im Backofen trocknet, bleibt ihre schöne Farbe erhalten. Anschließend sollte man sie dann luftdicht lagern, sonst verderben sie schnell.

Königskerzentee wirkt beruhigend auf gereizte Schleimhäute. Man trinkt ihn bei Bronchitis, Reizhusten und Heiserkeit. Also auch ideal für Sänger und Redner geeignet! Den süßlichen Geschmack mögen auch Kinder besonders gerne.

Zum Räuchern nimmt man die ganze Pflanze. Sie wirkt unterstützend zur Heilung von lungenkranken Menschen und stimmungsaufhellend. Es entwickelt sich ein warmer, honig-artiger leichter Duft.

Bei aufziehendem Unwetter nimmt eine Räucherung die Spannung aus der Luft. Auch bei emotionalen Unstimmigkeiten besänftigt sie die erhitzten Gemüter.

So, und jetzt habe ich noch eine kleine Anleitung für ein Königskerzen-Öl für Dich:
Dazu brauchst Du 30 g frische Königskerzenblüten und 250 ml Olivenöl. Fülle die Blüten in ein Glas und übergieße sie mit dem Öl. Verschließe das Glas mit einem dünnen Tuch und stelle es für 10 Tage an einen sonnigen Ort. Danach kannst Du das Öl abfiltern und in dunkle Fläschchen füllen.

Das Öl wirkt bei kleinen Wunden und Hautreizungen. Haltbar ist das Öl bis zur Ernte im nächsten Jahr.

Grüße Deine innere Flamme,
Deine Tirtha

 

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Räucherworkshop bei Ganapati

Es sind einige Monate vergangen, seitdem ich meinen letzten Räucherworkshop halten konnte. Doch letzten Freitag war es endlich wieder soweit. Ich nahm freudig die Einladung des neuen Yogazentrums Ganapati in Winterthur an.

Ganapati Yogastudio

Etwas erschöpft nach einem intensiven halben Arbeitstag und einer verkehrsreichen Reise kam ich bei meinem Ziel an. Ich hatte mir vorher die super einladende Webseite https://www.ganapati.ch/ angeschaut. Doch was ich vorfand überstieg meine Erwartungen! Ganapati ist wie ein kleiner Tempel zum Wohlfühlen und Entspannen. In jedem Winkel, auf jedem Zentimeter ist die Liebe, ja das Herzblut der Besitzerin zu spüren.

Trotz Ferienzeit kamen 16 liebe Menschen, die mit offenen Ohren und offenen Herzen der Räucher-Kunde lauschten. Mit kindlicher Freude steckten sie ihre Nasen in die unterschiedlichen Räucherdüfte, die ich ihnen vorstellte. Das Frage- und Antwortspiel und das individuelle Interesse nach diversen Räucherwerken rundeten den Abend wunderschön ab.

Für jedes Seminar bereite ich immer eine spezielle Mischung vor, die gerade zu der Jahreszeit passt. Dieses Mal habe ich Sommerkräuter zusammen mit dem Harz Dammar gemischt. Dammar bedeutet Licht und ist somit ein perfektes Harz für diese Zeit. Zu den Sommerkräutern gehören Königskerzenblüten, Mariengras, Beifuss und Rosenblätter. Die Mischung duftet richtig nach einem warmen Sommertag. Es ist das ideale Räucherwerk für die kommenden 2 Wochen vom 31. Juli/1. August, dem Schnitterfest bis zum 15. August, Maria Himmelfahrt – das Fest der Kräuterweihe und der Fülle. Darüber aber mehr in 2 Wochen!

Ich hoffe, dass ich den Workshop-Teilnehmern den Reichtum der Natur ein bisschen näherbringen und sie zum Räuchern begeistern konnte. Jetzt darf es jeder zu Hause ausprobieren und spüren wie sich die Energie mit dem Räuchern verändert. So kann es auch zu einem regelmäßigen, wohltuenden und vor allem bereichernden Ritual werden :-).

Meine Meditation als Kursvorbereitung und die freudigen Teilnehmer gaben mir wieder neue Energie, die ich noch weit in den Abend hinein geniessen durfte.

Nun wünsche ich dem Yogazentrum viele, viele Besucher in der nahen Zukunft. Möge der Ganapati-Tempel diese Menschen berühren, Freude schenken, und Suchern auf Ihrer Reise begleiten.

Mit einem dankbaren Herzen,
Deine Tirtha

 

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… Wohl Unter Linden …

An dem saftigen Frühsommer-Grün erfreuend, fahre ich mit meinem Fahrrad eine wunderschöne Strecke durch die westlichen Randgebiete Münchens. Ich nehme einen tiefen Atemzug und rieche einen unverkennbar süßen Duft, bleibe stehen und schaue nach oben. Ich stehe direkt unter einer voll erblühten Linde. Ihre weiß-gelblichen Blütendolden hängen wie tausend kleine Sonnen herab.

Linenblüten

Und es summt und brummt! Nektar – purer Nektar! Für meine Nase, für meine Augen, für die unendlich vielen Bienchen! Spontan beginne ich ein allbekanntes Volkslied zu summen und suche nach dem tieferen Sinn in dessen Worten:

 

„Kein schöner Land in dieser Zeit,
als hier das unsre weit und breit,
wo wir uns finden
wohl unter Linden
zur Abendzeit.

Daß wir uns hier in diesem Tal
noch treffen so viel hundertmal,
Gott mag es schenken,
Gott mag es lenken,
er hat die Gnad‘.

Nun, Brüder, eine gute Nacht,
der Herr im hohen Himmel wacht!
In seiner Güten
uns zu behüten
ist er bedacht.“
– Anton Wilhelm von Zuccalmaglio –

 

Ich spüre, wie sich in diesem Moment unter dem prachtvollen Baum meine Seele, mein Herz und mein Körper innehalten und sich in „Einklang bringen“. Wie als ob sie sich gegenseitig sagen würden: „Ich hab‘ Dich lieb!“

Ja, die Linde, ist bekannt als Baum der Liebe und der Muse. Sie schenkt uns Kraft, Mut und Lebensfreude. Worte wie mild, sanft, weich, geschmeidig, behütend, friedvoll, tapfer, gastfreundlich, weiblich, heimatlich, gerecht, fröhlich, frühlingshaft drücken das Sinnbild der Linde sehr gut aus.

Noch heute steht in vielen Dorfzentren eine Linde. Unsere Vorfahren erzählen, dass man sich dort regelmäßig traf, Feste feierte, tanzte und lachte. Wunderschön sind auch die Lindenalleen oder wenn sie als prachtvoller und ausladender Baum auf einer Anhöhe steht. Nicht selten finden wir unter ihr ein Wegkreuz und eine einladende Bank.

Lindenalle

Die herzförmigen Blätter und ihre fröhlichen Dolden sagen: „Hab‘ Sonne im Herzen“! Jedes Nüsschen ist mit einem Flugblatt ausgestattet und fliegt tanzend und sich drehend durch die Lüfte. Kein anderer Baum ist mit einer solch positiven Symbolik besetzt wie die kräftige und sehr alt werdende Linde. Ja, und die Linde hat viele Heilkräfte – das weiss nicht nur die Volksmedizin.

Während ich meine Gefühle über die Linde hier wiedergebe, brennt ein Räucherstövchen mit Lindenblüten und Lindenholz neben mir.

Heute Abend werde ich meinen selbst-geernteten Lindenblüten-Tee trinken. Mit etwas Honig versüßt, wird mein Näschen sich gleich wieder an den Moment unter der Linde erinnern :-)

Und hier noch eine schöne Aufnahme des bekannten Volksliedes auf Youtube.

Mit Liebe und Lebensfreude,
Deine Tirtha

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Die kleine Fibel zum Pflücken von Kräutern & Heilpflanzen

Beim Pflücken und Sammeln von Kräutern heißt es achtsam zu sein. Mit dieser kleinen Pflückanleitung erfährst Du wie es geht.

Lasst uns die Sommersonnenwende feiern!

Nächsten Sonntag ist es wieder soweit: wir feiern den längsten Tag im Jahr. Dazu lade ich Dich ein, bei Dir zu Hause ein kleines Sommersonnenwende-Fest zu gestalten.

Entzünde morgens, nach dem Aufstehen ein Lichtlein und nehme Dir ein paar Minuten Zeit, um dem Rhythmus der Natur Deine Dankbarkeit anzuerbieten.

Die Kraft der Sonne und der Höhepunkt des Lichtes stehen für unendlichen Reichtum und Fülle. Viele Pflanzen und Bäume schenken uns momentan Ihre wundervolle Blütenpracht, ihre frischen Düfte und energiegeladene Kraft. Das abwechslungsreiche Wetter berührt die Natur Tag für Tag und ist immer bereit für neue Überraschungen und Inspirationen.

Kurz vor der Mittagszeit, wenn der Tau getrocknet ist, ist die beste Zeit Sonnenwende-Kräuter zu sammeln. Die Wärme und das Licht der Sommersonnenwende sind die Energie für diese besonderen Heilpflanzen: Johanniskraut, Holunderblüten, Beifuß, Arnika, Lavendel, Königskerze, Labkraut, Schafgarbe und Kamille. Vielleicht magst Du die nächsten Tage schon mal umherschauen, wo Du einige dieser Kräuter findest. Hier findest Du eine kleine Pflückanleitung.

Aus den sorgsam geernteten Pflanzen bindest Du dann heilkräftige Kräuterbündel oder Kräuterbuschen. Gleich nach dem Binden, hängst Du sie an einem lichtgeschützten Platz zum Trocknen auf. Verräuchert werden diese Kräuter dann im Spätherbst oder Winter, zum Beispiel zu den Rauhnächten. Dazu werden sie dann klein zerrieben.

Mit einigen der gepflückten Blumen und Sommerkräuter kannst Du auch noch Deine Wohnung, Dein Haus oder Deinen Gartentisch schmücken. Es ist auch der perfekte Tag, Dir einen Blumen-Haarkranz aus Gänseblümchen und Butterblumen zu flechten :-) .

SonnwendfeuerDieser Tag, auch Johannistag genannt, wird üblicherweise mit einem Sonnenwendfeuer gefeiert. Dazu kannst Du ein kleines Feuer an einer Feuerstelle oder in einer Feuerschale machen. Sammle kleine Äste und entfache das Feuer. Lasse die Kraft von der Glut und den Flammen auf Dich wirken. Bedanke Dich für Deine Lebenszeit, atme und lebe die Natur. Man sagt, dass der Sprung durch das Sonnenwendfeuer ein Symbol der Reinigung von allem Unheil und von Krankheiten sei.

In getrockneter Form sind alle Kräuter, die ich oben erwähnt habe, auch die Räucherstoffe des heutigen Tages. Wähle Dir ein bis zwei Kräuter aus, mische sie mit Alantwurzel, Benzoe, Myrrhe oder Weihrauch und bereite Dich auf ein kleines Räuchererlebnis vor! Streue die Kräuter auf die Glut deines Feuers oder wenn Du kein Feuer machen kannst, dann räuchere, wie gewohnt Deine Räuchermischung auf einer Kohle.

Und natürlich darf auch ein leichtes Mittsommernachts-Festmahl nicht fehlen! In Schweden z.B. gibt es traditionell junge Kartoffeln, Sahnesoße mit Dill, Knäckebrot und Käse. Und zum Nachtisch Erdbeeren mit Sahne oder eine üppige Erdbeertorte.

So, und jetzt hoffen wir noch auf schönes und vor allem trockenes Wetter. Denn dann können wir jede Sonnenminute dieses speziellen, mystischen Tages genießen und die Magie der lauen Mittsommernacht erleben :-) .

In diesem Sinne wünsche ich Dir viel Dankbarkeit, Kraft, Wärme und Fülle.

Deine Tirtha

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Bildnachweis: Johanniskraut von Stiller Beobachter. Veröffentlicht unter der Creative Commons Namensnennung 2.0 Generic Lizenz.

Die Magie der Blumenkönigin Rose

Ob Wildrose oder Kulturrose – Sie hat das Zeug dazu, uns zu verzaubern. In der griechischen Antike wird die Rose als „Königin der Blumen“ bezeichnet.

Mit welcher Pracht sie oft an den Hauswänden hochrankt. Diese Anmut, diese unendliche Schönheit, diese Vollkommenheit! Und wenn wir in ihre Nähe kommen, berührt ihr Duft all unsere Sinne.

Rosenblüten sind seit Alters Symbol der Liebe. Liebe zu Mitmenschen, die uns sehr viel wert sind. Liebe, die wir uns selbst schenken dürfen. Im spirituellen Leben repräsentiert sie die Liebe zum Göttlichen. Sri Chinmoy schreibt: “In der inneren Welt ist die Bedeutung der Rose von höchster Wichtigkeit. Die Rose, wie andere Blumen, besitzt Duft und Schönheit, sie hat aber noch etwas ganz Besonderes, etwas Einzigartiges. Es gibt sehr wenige Blumen in Gottes Schöpfung, welche Gott sehr zufriedenstellen. Die Rose ist eine davon, zusammen mit dem Lotus. Rose und Lotus: dies sind zwei mystische Blumen…“

Rosenblütenblätter – aus der Sicht der Naturheilkunde – enthalten viele sekundäre Pflanzenstoffe, welche die Immunabwehr der Pflanze unterstützt. Bei uns Menschen können sie Zellen schützen. Sie wirkt krampflösend (Frauenbeschwerden), kann bei Heuschnupfen und leichten Herzbeschwerden helfen.

Sie lindert Kopfschmerzen und Schwindel. Rosenblüten-Tee enthält viele Gerbstoffe und kann in kleinen Mengen getrunken werden, wenn Schleimhäute leicht entzündet sind. Bei Halsweh können Salbeiblätter die entzündungshemmende Wirkung der Rosenblüten noch verstärken.

Das aus den Kronblättern gewonnene Rosenöl ist nicht nur ein wichtiger ätherischer Grundstoff für Parfüms, sondern kann auch unser Essen verfeinern. Hier muss man allerdings beachten, dass nur die echten Rosen zum Verzehr geeignet sind. Dies sind Wild- und Kulturrosen mit dem Namen „Rose“. Gekaufte Rosensträuße sind meist mit giftigen Pestiziden behandelt worden.

Geriebene (Bio-)Rosenblütenblätter in Gewürzmischungen geben einen besonderen Kick bei salzigen und bei süßen Speisen. Der Verwendung sind keine Grenzen gesetzt: Rosenblüten-Eiscreme, -Marmelade, -Butter, -Vinaigrette oder eine sommerliche Bowle.

Die wunderschönen Blüten sind auch immer eine traumhafte Verzierung von Kuchen.

Rosenblüten zum Räuchern

Rosenblüten verbreiten den Duft der Reinheit. Sie wirken harmonisierend, geben Geborgenheit, öffnen und stärken das Herzchakra. Der Rauch, der beim Räuchern der Rose entsteht, hat eine liebevolle, wärmende und besänftigende Wirkung auf unser Gemüt. Der sinnliche Duft kann Versöhnung bringen – und zwar mit uns selbst oder in zwischenmenschlichen Beziehungen. Mit Rosen zu räuchern führt uns zu Ausgeglichenheit und hilft uns auf den Weg zur Selbsterkenntnis.

Die Blüten verräuchert man am besten immer in Kombination mit Harzen, da sie sehr empfindlich sind und sonst sehr schnell verkohlen. Getrocknete Rosenblätter zum Räuchern kannst Du Dir entweder selbst pflücken und trocknen, oder sie in folgenden Läden oder in unserem Webshop besorgen.

Weitere Informationen unter:
www.gesund-vital.de/
www.celticgarden.de
www.gartenjournal.net/rosen
www.heilkraeuter.de

Von Tautropfen, Himmelswasser und Frauenmantel

Im Sommer glitzern die Wiesen oft im ersten Sonnenlicht: Tautropfen haben sich auf den grünen Gräsern gebildet. Diese kleinen Wasserkügelchen nennt man auch Tauperlen. Eine magische Berührung der Natur.

Wie Tau entsteht und dass man nasse Füße bekommt, wenn man morgens durch das Gras läuft, obwohl es nicht geregnet hat, erzähle ich Dir natürlich nicht, aber was Tautropfen mit Frauenmantel zu tun haben und was Himmelswasser ist erfährst Du gleich.

Zuerst aber noch ein kleines Gedicht, dass mich zu diesem Thema sehr erfreut hat:

Tautropfen

Als der
morgen heute
in seiner sonnigen kühle
mir die tautropfen vorführte
da geschah es
dass er meine seele
zart damit berührte

und ich
begann
mit ihm zu atmen
frei und unbeschwert
denn diese frische schönheit
bekam nun großen wert
in ihrer sanften weise
hat sie mich lieb belehrt

ein tag
liegt mir
erneut zu füssen
mit allen seinen träumen
die mich begleiten
und weich begrüssen
mit düften schmeichelnd mild
unter großen satten bäumen

in der stille
denk ich bei mir
in diesen weiten räumen
so ist bestimmt das paradies
wunderschön wie nun auch dies
da freu ich mich jetzt schon darauf
und hoffe in meinem herzen
man hält mir dort
die tür weit
auf
Autor: Possum

Es gibt eine Pflanze, an der man Tautropfen besonders gut sehen kann. Hast Du Dir die Blätter vom Frauenmantel mal ganz genau angeschaut? Diese unverwechselbaren runden Blätter haben morgens an der äußeren Kante entlang ganz viele Tropfen. Diese Tropfen nennt man Himmelswasser und bringt die Pflanze selbst hervor. Dieses Wasser fließt vom Rand in die Mitte des Blattes und verbindet sich mit dem Tau des Himmels. Es entwickelt so heilende und magische Kräfte.

Frauenmantel mit Morgentau

Zum Räuchern benutzen wir das ganze Kraut in getrockneter Form. Frauenmantel zentriert uns und bringt uns in unsere eigene Mitte. Es verbindet Yin und Yang und legt einen Schutzmantel um uns, der uns in allen Übergängen im Leben begleitet. Weitere tolle Informationen und interessante Rezepte über und mit diesem tollen Kraut findest Du in dem Buch: „Zwölf ungezähmte Pflanzen für’s Leben“.

Im englischen heißt Tau dew – ein wunderschönes Wort. Für mich schwingt in diesem Wort etwas ganz feines und zartes mit.

„May each and every thought of mine
Be as beautiful
As a morning rainbow
And as pure
As the dawn-dew.“
– Sri Chinmoy –

Ich wünsche Dir einen wunderbaren Morgentau/Morning-Dew-Moment,
Tirtha

 

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Infos:

Das Heilpotenzial des Gänseblümchens

Heute möchte ich Dir gerne meine Lieblingsblume, das Gänseblümchen, vorstellen.

Angefangen hat diese Liebe, als ich noch ganz klein war. Auf einer Wiese mit vielen Gänseblümchen war ich im „Paradies“. Habe Gänseblümchen-Sträuße für die Mama gepflückt, Gänseblümchen-Haarkränze gebastelt und Geschenke mit ihnen verziert.

Was liebe ich an diesem eher einfachen Gänseblümchen-Wesen?

Es ist so klein, fein & zart und doch so stark! Sein so lieblicher, süßer Duft erweckt ganz wunderbare Gefühle in mir. Die Einfachheit, die Bescheidenheit, dieses immerwährende Strahlen welches es zu Tage bringt – das ganze Jahr hindurch.

Und dann hat das Gänseblümchen auch richtig Heilpotiential. Es kann uns helfen, gesund zu bleiben oder gesund zu werden. Junge Blätter und Blüten als Salatbeigabe schenken uns seine Vitamine. Als Tee nimmt man es gegen Erkältungen und bei Beschwerden im Magen-Darm-Bereich. Es regt zudem auch den Stoffwechsel an. Verarbeitet zu einer Tinktur kann es die Wundheilung fördern. Als Salbe soll es sogar auch bei schuppiger Gesichtshaut und bei Glieder- und rheumatischen Schmerzen helfen. Auf die Psyche hat es eine aufheiternde und stärkende Wirkung.

Besonders gerne habe ich auch folgende wunderbare Kräuterzubereitung nach alter Klostertradition. Auf dieser kurzen Beschreibungsseite findest Du auch ein Gänseblümchen-Mandala und Musik: https://www.seewald-kraeuter.at/product/29/gaensebluemchen

Vor kurzem habe ich ein nettes Märchen von Hans Christian Andersen gefunden: „Das Gänseblümchen“. Du findest es im Internet unter https://maerchen.com/andersen/das-gaensebluemchen.php. Vielleicht hast Du ja Freude, es Dir mal durchzulesen. Das Märchen hat leider kein Happy End, aber der erste Teil ist wunderschön.

Ich wünsche Dir viel Freude bei Deiner Erfahrung mit dem kleinen süßen Blümchen und ein schönes Wochenende!

Deine Tirtha

Schau, was mir eine liebe Freundin, die meine Zuneigung zu dem kleinen Blümchen kennt, vor ein paar Wochen geschickt hat: ein Bild von Ihrem Hund Mogli. Ein richtiger Gänseblümchen-Genießer!

 

Gänseblümchen-Geniesser Mogli

 

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